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26. September 2025, Nr. 5/2025

Bundesamt für Soziale Sicherung verabschiedet Präsident Frank Plate in den Ruhestand. Nachfolge noch nicht entschieden.

Etwas mehr als zehn Jahre lang stand Frank Plate an der Spitze des Bundesamtes für Soziale Sicherung (BAS): Am Donnerstag (25. September) verabschiedete ihn nun das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit einem Festakt in der Bundeskunsthalle in Bonn in den Ruhestand.

In Vertretung für Bundesministerin Bärbel Bas würdigte Staatssekretär Dr. Michael Schäfer die Verdienste des scheidenden Behördenleiters und dankte ihm für sein langjähriges Engagement für die Sozialversicherung. Für diese sei das BAS eine Schaltzentrale, die „eine unverzichtbare Rolle im Gefüge unseres Sozialstaats“ spiele, so Schäfer.
Katja Kohfeld, Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, dankte Plate unter anderem für seinen unermüdlichen Einsatz für die Aufsicht über die gesetzlichen bundesunmittelbaren Kranken- und Pflegekassen sowie die „zuverlässige Umsetzung zahlreicher gesetzlicher Sonderaufträge im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung und die reibungslose Verwaltung“ wichtiger Finanztöpfe wie dem Gesundheitsfonds. Zudem würdigte Kohfeld Plates Bestreben, stets im konstruktiven Dialog zu bleiben: „Darauf haben Sie immer wert gelegt und das ist Ihnen auch in turbulenten Zeiten immer gelungen.“ 
Frank Plate übernahm am 15. März 2015 als Nachfolger von Dr. Maximilian Gaßner die Leitung des BAS. Während seiner Amtszeit war er entscheidend daran beteiligt, dass essentielle Vorhaben effizient umgesetzt werden konnten. Etwa 2016, als sowohl der Innovationsfonds als auch der Krankenhausstrukturfonds beim BAS eingerichtet wurden – jeweils mit einem jährlichen Fördervolumen von teilweise mehreren hundert Millionen Euro. Oder 2020, als der vom BAS verwaltete Krankenhauszukunftsfonds mit Mitteln in Höhe von drei Milliarden Euro erfolgreich an den Start ging.
Eine besondere Herausforderung war für das BAS während Plates Amtszeit die Zeit der Corona-Pandemie. Während dieser mussten nicht nur die Funktions- und Zahlungsfähigkeit der Sozialversicherungssysteme aufrechterhalten, sondern gleichzeitig Corona-Hilfen von insgesamt mehr als 50 Milliarden Euro für das Gesundheitswesen ausgezahlt werden.
Doch auch intern prägte Frank Plate mit seiner Arbeit die Entwicklung im Amt nachhaltig. Innerhalb eines Jahres gelang es, im BAS die E-Akte Bund einzuführen. Damit wurde es zur ersten Bundesbehörde, die zur elektronischen Registrierung und Verwaltung von Dokumenten und Geschäftsprozessen ausschließlich das zentrale digitale System der Bundesverwaltung nutzen.
„Es war mir eine große Ehre, das BAS über so viele Jahre führen zu dürfen“, erklärte Plate in seiner Dankesrede. Nach 35 Jahren im Dienst des Staates – die meiste Zeit davon in der Verantwortung für die Sozialversicherung – werde er nun von außen mit großem Interesse die weitere Entwicklung der Sozialversicherungssysteme beobachten. Denn diese sieht er nach wie vor vor großen Herausforderungen. „Ihre Funktions- aber auch ihre Finanzierbarkeit muss gesichert werden - und zwar schnell“, betonte er. „Ansonsten geht das Vertrauen der Bevölkerung verloren und dies spielt den Falschen in die Hände.“ Dies könne gelingen, wenn die Probleme mit dem nötigen Mut angegangen werden. Allen Beteiligten in der Sozialversicherung wünschte er dafür viel Erfolg.
Offiziell wird er zum 1. Oktober aus dem Amt scheiden. Über seine Nachfolge entscheidet das BMAS, zu deren Geschäftsbereich das BAS gehört. Noch steht allerdings nicht fest, wessen Name zukünftig auf dem Schild vor der Tür des Präsidenten-Büros zu lesen sein wird. Bis eine Nachfolgerin bzw. ein Nachfolger im Amt ist, wird Vizepräsidentin Heike Höhne die Leitung des Amtes kommissarisch wahrnehmen.