Geschichte
Ausstellung

Vier Frauen, ein Satz, ein Meilenstein

Eine Ausstellung im Foyer des Bundesamts für Soziale Sicherung in Bonn würdigt die „Mütter des Grundgesetzes“. Sie erinnert an ihren entscheidenden Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter. Zu sehen ist sie noch bis zum 30. Juli 2025.

Der Satz war revolutionär. Zumindest 1949. „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, steht seit dem 23. Mai desselben Jahres im deutschen Grundgesetz. Artikel drei, Absatz zwei. Doch bis es so weit war, gab es heftige Diskussionen und ohne den Einsatz der Frauen im Parlamentarischen Rat hätte dieser Gleichheitsgrundsatz kaum den Weg in die Verfassung gefunden. 

Die Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ im Foyer des Bundesamts für Soziale Sicherung (BAS) in Bonn erzählt noch bis zum 30. Juli 2025 ihre Geschichte und macht sichtbar, wie ein einziger Satz zur Grundlage der Gleichstellung wurde. Besucht werden kann sie werktags zwischen 9 und 16 Uhr. Der Eintritt ist selbstverständlich kostenfrei.

Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel gehörten als einzige Frauen dem 65-köpfigen Parlamentarischen Rat an. Sie sorgten dafür, dass der Staat heute verpflichtet ist, Nachteile zwischen Frauen und Männern aktiv abzubauen und Mütter unter den Schutz der Gemeinschaft zu stellen. Ihre Stimmen machten den Unterschied - und prägten das Grundgesetz nachhaltig.

Sichtbar machen, was lange unsichtbar geblieben ist

Die Ausstellung zeichnet die Lebenswege jener vier Frauen nach, die sich in den Anfangsjahren der Bundesrepublik mit Mut und Weitsicht für Gleichstellung und Demokratie stark machten. Mit der Ausstellung möchte das BAS sichtbar machen, was lange unsichtbar geblieben ist und anerkennen, was oftmals unbeachtet blieb. Daher stellt sie nicht nur die politischen Leistungen der vier Politikerinnen heraus, sondern zeigt auch, wie viel persönliches Engagement hinter ihren historischen Erfolgen steht.

Das Helene-Weber-Kolleg, das die Ausstellung konzipiert hat, bildet die erste bundesweite, parteiübergreifende Plattform für politisch engagierte Frauen. Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt das Projekt.