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06. November 2007

Pressemitteilung Nr. 04/2007

Risikostrukturausgleich - Jahresausgleich 2006

Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat heute die Ausgleichszahlungen im Rahmen des Risikostrukturausgleichs (RSA) – Jahresausgleich 2006 – festgestellt und den Krankenkassen per Bescheid mitgeteilt. Zeitgleich wurden auch die Ausgleichszahlungen für den Risikopool festgestellt. Der Risikostrukturausgleich gleicht strukturbedingte Unterschiede zwischen den Krankenkassen aus. Das sind:

  • die unterschiedliche Höhe der beitragspflichtigen Einnahmen (Grundlohnsummen),
  • die unterschiedliche Verteilung der Morbiditätsrisiken der Versicherten, sowie
  • die unterschiedliche Anzahl von beitragsfrei versicherten Familienangehörigen.

Zur Erfassung der Morbiditätsrisiken werden die Risikofaktoren Alter, Geschlecht sowie der Bezug einer Erwerbsminderungsrente herangezogen.

Seit 2003 sind für Versicherte, die in strukturierte Behandlungsprogramme („Disease Management Programme – DMP“) eingeschrieben sind, eigene Versichertengruppen zu bilden. Bisher betrifft das rund 1,8 Mio. Versicherte beim Programm Diabetes mellitus Typ 2 , über 540.000 Versicherte beim Programm Koronare Herzkrankheit, rund 55.000 Versicherte beim Programm Brustkrebs und beim Programm Diabetes mellitus Typ 1 rund 24.000 Versicherte.

Im Durchschnitt wurden bei jeder Krankenkasse 1.819 Euro pro Versichertem als Beitragsbedarf angesetzt. Für in strukturierte Behandlungsprogramme eingeschriebene Versicherte erhöhten sich diese Werte auf:

  • 4.416 Euro für Diabetes mellitus Typ 2,
  • 7.359 Euro für Brustkrebs,
  • 4.554 Euro für Koronare Herzkrankheit, und
  • 5.375 Euro für Diabetes mellitus Typ 1.

Den Risikostrukturausgleich ergänzend werden seit dem Jahr 2002 besonders aufwändige Leistungsfälle über den Risikopool solidarisch finanziert, d.h. jeder Krankenkasse werden ausgewählte Leistungsausgaben pro Versichertem, die den Schwellenwert von 21.051,48 Euro übersteigen, zu 60 Prozent erstattet. Im Jahr 2006 betraf dies rund 585.000 Versicherte.

Insgesamt belief sich das Ausgleichsvolumen der beiden Finanzausgleichsverfahren auf knapp 17,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 16,4 Mrd. Euro), davon 16,4 Mrd. Euro im Risikostrukturausgleich und 0,8 Mrd. Euro im Risikopool. Das Transfervolumen vom Rechtskreis West in den Rechtskreis Ost belief sich im Jahr 2006 auf insgesamt 3,8 Mrd. Euro. Es nahmen 241 Krankenkassen (Vorjahr: 253) am Ausgleichsverfahren teil.

Näheres entnehmen Sie bitte der beigefügten Übersicht.